Sonntag, 11. April 2010

Streicheleinheiten

Wir traben im Gleichschritt die Treppe hinauf, zu den herrschaftlichen Gemächern. Leis wie die Ratten auf der Jagd nach dem Speck, Todesangsttrunken. Dort oben sind die Diebe, nicht wir! Unseren Speck fraßen Sie unverschämt, bis nichts übrig war als Haut und Knochen. Und hungrig zwangen Sie uns auf die Bettelknie! Nun stehen wir auf, stehen wir auf, es ist Zeit! Wir erklimmen die Festung mit Leichtigkeit. Dem Entschlossenen versagt sich das Glück niemals. Leis klopfen die Absätze an den Stiefeln, laut die Herzen in der Brust. Unser Tod scheint beschlossene Sache, fraglich nur unsere Zahl. Wir nehmen euch mit, wir nehmen euch mit in das kaltfeuchte Grab! Ihr werdet nicht länger uns mit Füßen treten. Dort vorne, ein Licht!  Ein Schrei! Zwischen Qualm und Lärm kein halten mehr. Vorbei ist die Maskerade! Vorbei! Wir stürmen, wir stürmen und immer weiter geht es hinein. Unverwundbar, unbesiegbar sind wir. Ihr seid unser, nun ist es gewiss, wir fordern nicht mehr als unser Recht. Einer fällt, danach ein anderer und alle, und alle von euch werden in heißen Lachen liegen. Wir segnen uns in eurem Blutopfer. Als ewiges Mahnmal soll es über uns wachen! Es ist getan  - noch schläft die Nacht, doch schon schnuppert sie nach heldenhaften Erinnerungen. Aus dem unruhigen Traum wird sie in Kürze erwachen, und voller Glück fühlen, dass nichts davon war. Nach einem langen, düstren Schlaf werden die Straßen singen und tanzen und keinen wird es geben, der nicht miteinstimmt.

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