Sonntag, 6. März 2016

GENIUS - EGOLIBRIUM




In deinen Augen
sehe ich Engel in wallenden Gewändern
wie auf Wellen schaukeln
unsere Geschichte ist ein verfahrenes 
Verfahren wenn ich es ändern wollte,
ich wüsste nicht, wie

In deinen Augen
sehe ich Sonnen mit Schwarzen Löchern, 
hie und da aufblitzen
man nennt mich deine 
Konkubine und das 
findest du dreister als ich
aber das sage ich nicht

In deinen Augen
sehe ich das Licht der Schönheit
all dessen, was ist
du fragst mich nach Namen, 
die ich nicht trage
ich nenne dir einen von zweien

In deinen Augen
sehe ich Sterne
Castor und Pollux, die schwarzen Schafe, 
die dir nachfolgen sollten
sind ausgerissen
in Freiheit umgekommen,
mutmaßt du mir

In deinen Augen
kann ich in Farben fühlen
der Wahnsinn sei vom Ego verschieden,
das eine Behauptung
von philosophischer Tragweite
macht mich schweigend denken

In deinen Augen
glaube ich Musik und an den 
Klang von Wahrhaftigkeit
du siehst Gespenster und erinnerst mich an
sich opfernde Götterkinder

In deinen Augen
bin ich hingegeben an jede Möglichkeit 
die Tore zur Welt stehen uns allezeit offen,
nur manchmal zwingt man den Geist
sie zu durchschreiten da sprichst du
von Angst und Gefahr

In deinen Augen
sehe ich allen Erfindungen
bis auf den Grund und
sehe den Grund der Erfindungen
ich will dir angehören, du nennst uns
verwandt und meinst es nicht so
bloß in Gedanken

Wenn ich in deine Augen schaue, ergibt alles
und nichts gleichviel
ich muss lachen muss überhaupt nicht lachen
über die Routine deiner Meditation
wenn du läufst, sagst du, dann
durch den Wald der Verrückten
und ich will dich lehren, sie zu grüßen

Vielleicht sehen wir uns ja 
wiedermal die Schafe, die Engel, die Sonnen
die Geister unseres Reiches
auf Wellen zu schaukeln
ziehen sie uns an den Haaren herbei.