Donnerstag, 16. Mai 2013

ein zeichen sieht man an und denkt: könnte >diese bedeutung< haben



Sachen finden, abklopfen

putzen bis sie glänzen.




herzeigen



dann kommt jemand und sagt:

he aber eigentlich

beanspruche ich das,



weil



und antworten

da nimm



Donnerstag, 2. Mai 2013

Die Wissenschaft ist auch eine schöne Menschenkunst

Es gibt garkeine andere Möglichkeit, als einen Sachverhalt perspektivisch zu repräsentieren. Jeder Sprecher, der einen Sachverhalt beschreibt, muss diesen aus einer bestimmten Perspektive darstellen.
Christa Dürscheid: Perspektivierte Syntax

< Die Erkenntnis ist nicht quantifizierbar.
> Was tut die Wissenschaft?
< Sprich: Die Erfahrung der Erkenntnis durch den Einzelmenschen.
> Was ist Erkenntnis?
< Das Verstehen dessen, was ist.
> Operierbarkeit.
< Analyse.
> Übersetzung in Mensch.
< Wenn es wiederholbar ist oder sich durch Messinstrumente quantifizieren lässt - Aber eigentlich geht es nicht um Beweisbarkeit.
> Es geht um Falsifikation.
< Ich stelle eine Theorie auf und die gilt, bis wer eine bessere findet.
> Woher kommt die Theorie?

Was ist eine These?
Wissenschaftliche Thesen gelten innerhalb eines bestimmten Bezugssystems. Dort, wo sie operierbar sind. (mit einer These aus der Physik fange ich in der Biologie oder Psychologie oder Linguistik wenig an - oder?)
Die Erkenntnis kann auch Phänomenologisch erfolgen.
Was ist Wahrheit?
Beweis =
Bezugssystem Mensch.

These = Bedeutung:

Es ist außerhalb des Einzelmenschen anwendbar. Dadurch weiß ich, dass es da ist.


Was ist die Funktion der Kunst?

Vor bzw. in der ersten Zeit der Entdeckungen der urgesch. Kunst beherrschte die Spieltheorie das Feld. Dieser Theorie folgend entstand die Kunst aus ästhetischem Vergnügen, aus dem Spieltrieb und Schmuckbedürfnis. Diese Theorie ist mehrfach widerlegt worden und wird heute kaum mehr vertreten. Um nur einige Punkte hier anzuführen, die diese Theorie widerlegen, weitere werden sich im Laufe der Stunde ergeben.:

- Die WM befinden sich meist innen in den Höhlen an schwer zugänglichen Stellen, was gegen eine rein dekorative Funktion spricht. - Es müssen wohl schwerwiegende Gründe gewesen sein, die Menschen in ihrer Wildheit dazu veranlaßte, nach der lebensnotwendigen harten Arbeit die Mühe auf sich zu nehmen, ein widerspenstiges Material wie den Stein künstlerisch zu bearbeiten.

- Die vergleichende Ethnologie liefert unwiderlegbare Beweise, das in den primitiven Kulturvölkern die Kunst ins gesellschaftliche und kultische Leben miteinbezogen ist und dort eine zentrale Rolle spielt.

Heute ist die weitverbreitetste Interpretation die Magie Theorie bzw. Vorstellungen von Schamanismus. Sie stützten sich auf die Erkenntnis, daß in der Urgesellschaft des Paläolithikums das Denken der Menschen von magischen Vorstellungen beherrscht war, also daß das religiöse Denken im engeren Sinn noch nicht ausgebildet war. Die magische Vorstellung beinhaltet, daß der Mensch durch ihm innewohnende Kräfte mittels Zauberei Herr werden kann über die Natur, in diesem Fall über das Tier.

Daniela  Hammer-Tugendhat, Aspekte  zur Geschichte der Kunst VO WS2012 

Ich habe dieses Mail an Franz Josef Czernin nie abgeschickt, nach seiner Vorlesung: Wissenschaft Erkenntnis Poesie, weil schon am nächsten Tag der erste Satz nicht mehr gestimmt hat:


Dass ich Ihnen heute mit dem Gewitter gekommen bin...

Ein thermodynamisches Phänomen auf der Suche nach einem Betrachter.

Wenn ich drei Äpfel sehe, sehe ich Äpfel.


Die Erkenntnis ist nicht quantifizierbar. Aber die Nähe der Zeichen zur Welt

ist verifizierbar durch Wiederholbarkeit, Operierbarkeit (Weiterverwendung durch andere Menschen)

Innerhalb eines bestimmten Bezugssystems.

Wollten die Menschen schon immer das Gleiche sagen, oder sieht es aus unserem Origo nur immer gleich aus?

-Jeder Moment ist einzigartig und unwiederbringlich

-Es gibt wiederkehrende Tendenzen (es ist eine Kugel, die sich dreht...)

-Es ist immer hier und jetzt.


"Wenn ein Mensch stirbt, stirbt immer eine ganze Welt"
Ist die "ganze Welt" in jedem/r abgebildet?

Woraus ergibt sich Vollständigkeit? Es erscheint von vornherein vollständig, aber je mehr man sieht/ Schablonen anhäuft, desto eher beginnt man an der Vollständigkeit der eigenen Perspektive zu zweifeln.



Alles was ist, wird, war, erst alles ist wahr. 

(Oder falsch in der augenblicklichen Erfahrung)


"Du kannst nichts verändern, außer deine eigene Perspektive."

"Beschließe: Deine Perspektive sei Veränderung!"

Es gibt eine Welt außerhalb des Menschlichen Erfahrungshorizontes, nach allem, was wir wissen, gibt es außerkognitive Phänomene, also die Welt ist auch da, wenn keiner hinschaut - nur dass sie sich selbst ansieht, wodurch sie existiert:

Physikalisch betrachtet sehen wir den Abdruck des Lichtes in unseren Neuronen, weil ein Photon ein Elektron aus der Außenhülle eines Atoms an einem Molekül in einer Sehzelle auf der Pupille herausschlägt.


(Wie genau kann/muss man hinschauen, um etwas zu erkennen? Man sieht immer nur eine bestimmte Ebene scharf.)

Alles ist Kunst.

Das Licht erschafft die Materie - Caravaggio


Das Licht wird bei Caravaggio zum eigentlichen Träger von Komposition und Handlung. Das Licht fällt von einer Quelle außerhalbdes Bildes ein. Es ist gebündelt. Wir können den Weg des Lichts an den Körpern verfolgen. Bereits Jan van Eyck hatte im frühen 15. Jh. das Licht als eine vom Körper unabhängige Größe erkannt. Caravaggio ging diesen Weg weiter. Bei Jan van Eyck handelte es sich doch noch um eine präexistente Welt, bei Caravaggio entsteht der Raum263
buchstäblich erst durch das Licht. Das Licht ist beiCaravaggio nur an den Körpern abzulesen, schlaglichtartig fällt es auf. Neben dem punktförmig auffallenden Lichtstrahl liegt undurchdringlicher Schatten. Durch das Schlaglicht, das wie ein Blitz die Körper dem Dunkel entreißt, kommt eine neue Dimension in die Malerei: die Zeit, das Moment des Vergänglichen, Veränderbaren.

Daniela  Hammer-Tugendhat, Aspekte  zur Geschichte der Kunst VO SS2012


Das Wiedererkennen von Mustern - oder das Anlegen von Schablonen?

"Frage und Antwort schließen einander gegenseitig aus" - oder sind sie das Gleiche?

Kunst ist Erkenntnisstreben. Wissenschaft ist Erkenntnisstreben.



Lieber Herr Czernin, 

ich habe so viele Fragen die ich nicht ansatzweise zu formulieren im Stande bin. Auch weiß ich nicht  an wen ich sie richten soll. 




Ich versuchte, sie mir in der Erinnerung wieder vorzustellen, 
so wie sie in jener Szene gewesen war 
wo sie, wie ich mich erinnerte, 
den Arm bis zur Schulter erhoben hatte. Und ich sagte mir: >da ist die Hesperide von Olympia, da ist die Schwester einer der wunderbaren betenden Frauen von der Akropolis; das ist Adel in der Kunst.<
Aber damit diese Gedanken die Gebärde der Berma für mich schöner werden ließen,
hätte Bergotte sie mir vor der Vorstellung nahe legen müssen. Dann hätte ich in dem Augenblick, da die Attitüde der Schauspielerin wirklich vor meinen Augen erstand, da dem Geschehen noch die ganze
Fülle des Wirklichen
anhaftete, versuchen können, die Idee der archaischen Bildkunst daraus abzuleiten. Aber meine Erinnerung an die Berma in jener Szene war etwas, was schon keine Veränderung mehr vertrug, hauchdünn nur mehr wie ein Bild, dem die Vertiefung durch Gegenwärtigkeit fehlt, so daß man ihm nicht mehr nachgehen und wirklich etwas Neues daraus ziehen kann, ein Bild, dem man nicht rückwirkend noch eine Deutung zu geben vermag, da diese ja keine Nachprüfung mehr, keine objektive Bestätigung zuließe.
Marcel Proust - Im Schatten Junger Mädchenblüte



Aus einem nicht abgeschickten Mail an Walther Thirring


Ja, Sie müssen mich einfach für verrückt halten, nach dieser den alltagskonventionen so vollkommen widersprechenden Ansprache...




ich komme nicht umhin, Ihnen nocheinmal zu schreiben. vielleicht sind sie auch garnicht der "ideale" Adressat aber Sie sind es nun. 

den photoelektrischen Effekt nämlich, vergaß ich bei meinen ersten Zeilen zu erwähnen. Dabei war er ein wesentlicher angelpunkt meiner überlegungen. das entdeckend, ärgerte ich mich ein bisschen und erzählte all das, was ich ihnen sagen wollte, einem alten bekannten.  und in der form, wie ich es ihm gesagt habe, möchte ich es auch noch einmal ihnen zukommen lassen: salopper, aber mehr im fluss meiner erzählweise und dadurch vielleicht besser kanalisierte information.

warum? Das ist eine konventionelle frage, auf die ich keine eigene (oder noch keine) antwort weiß, aber so, oder so ähnlich, hat es Allan Watts gesagt: There is no difference between what you're doing and what actually is.




An einen Freund...

es geht um licht, und ich hab noch nicht so ganz die richtigen worte dafür:



Das EM-spektrum ist irgendwie sowas wie eine Gummimembran in der wir festsitzen... und Materie, im Sinne von Teilchen mit Ruhemasse, also, das was Spin besitzt und sich um sich selbst herum beschleunigt, ist sowas wie Kondenswasser, könnte man sagen, eine Abgeleitete funktion der Lichtdimension, wie ein Vektor in eine andere Perspektive oder sowas... damit klären sich nämlich ein paar rätsel:



"think upwards, not northwards" - Flatland: Edwin Abbot Abbot

-Die Rotverschiebung: Die Wellenamplituden stauchen oder dehnen sich, je nach Bewegungsrichtung des Betrachters, ohne sich aber zu/von seiner Geschwindigkeit zu addieren/subtrahieren: Aber das Maß der Beschleunigung bestimmt die Frequenz... also das Ganze verformt sich miteinander...

Man kann ja  Wärmeenergie in Licht transformieren, so ist eben der Planck auf die Sache mit dem Wirkungsquantum gekommen, weil sich UV-Licht rechnerisch bei einer gleichmäßigen welle nicht ausgehen dürfte, unendlich hoher energieaufwand benötigt und so...

Die Relativität:

-Nichts ist schneller als das Licht, Raum und Zeit krümmen sich in Anpassung an diese Größe.

-Objekte, die sich annähernd mit Lichtgeschwindigkeit fortbewegen, würden sich dematerialisieren, weil sie sämtliche Masse in Energie transformieren müssten, anders ausgedrückt: Alles Umgebungslicht würde sich aus seiner Perspektive in es durchdringende Gammastrahlung und  Frequenzen jenseits derselben verwandeln und es "auflösen"

Raumzeit krümmt sich dann zu einem tunnel, der vorne immer schmäler wird... 

(bis wir vorne an der Kurve abrutschen)

Weil sich die Materie um sich selber dreht, braucht sie unendlich viel Energie, um Lichtgeschwindigkeit zu erreichen. Und sie biegt den Raum um sich herum, deshalb ist überall Gravitation.

der ereignishorizont an den schwarzen löchern: So dichte Masse, dass die Zeit stehen bleibt... dahinter liegt die imaginäre zeit, also wo die mathematische umkehrbarkeit nicht mehr gegeben ist.


Der Photoelektrische Effekt: Photonen schlagen sich mit Elektronen um die besten Plätze am Übergang von Energie zu Masse:) -> Photonen können die Spinnenden Elektronen aus ihrer Umlaufs-sphäre schleudern
Photonen haben als Teilchen keine Räumliche Ausdehnung, Man kann unendlich viel davon in einem Ort bündeln, ordnen und fokussieren.

und dann noch...
Das Licht ist zugleich Teilchen und auch Welle. Im Doppelspaltversuch bildet es, je nach Beobachter-Perspektive, ein Interferenzmuster oder zwei konzentrierte Linien ab.

"Die einzige Konstante im Universum ist die Lichtgeschwindigkeit. Wellenlänge, Zeit, Masse der gemessenen Teilchen sind relativ."

Als ob die Zeit erst unterhalb des "Schwellenpotentials" Lichtgeschwindigkeit linear würde...

Oh, man... you get the point? Ich kann's nicht sagen.

Alles gute für deine Jobambitionen, zeig's den Trotteln, mach einfach, deinen eigenen Scheiß, jetzt hast du eh viel weniger lebenserhaltungskosten und dafür lauter kreative leut um dich herum! fang einfach mit irgendwas an. ausstellung, filmprojekte, was dich beschäftigt. wenn's scheitert - was soll's?

Laura DiCe
Aufstehen, abputzen, neue Partie anfangen. 


Darüber hinaus möchte ich Ihnen, allerdings nur mit Ihrer Erlaubnis, gerne einen Brief auf postalischem Weg zukommen lassen, den ich an einen Bekannten geschrieben habe. Um zu erfahren, ob Sie darin irgendeine Inspiration finden. Ich brauche jemanden, der ihn von weiter weg betrachten kann. Informationsaustausch eben, innerhalb des raumzeithorizontes, und auf möglichst komplexem niveau. Wäre das in Ordnung? (Oder Entropisch?)