Montag, 19. April 2010

Rundfahrt

du musst den leser dort abholen, wo er zuhause ist. ja, das lernen die in der werbung. archaisch ungegendert. verfluchte scheiße, das wär aber ein weiter weg. ich denke, es kommt darauf an, wo ich mit denen hin will. puh, eine überwindung. nicht hinter einem du oder man versteckt, ein simples, schlichtes, wahrhaftiges ich. darüber muss ich kurz sinnieren. 

wo man-ich, pardon! soweit waren wir schon, also wo ich den leser abholen muss. soll er doch scheißen gehen, der leser, bitte nehmen sie das jetzt nicht persönlich. ähm. soll er hin gehen wo er hinwill, meine i-c-h. das muss ich erst lernen. na, vielleicht gehen wir ja ein stück gemeinsam? magst du mal aufspringen, auf mein gedankenwolken-clusterdingens, und eine runde mit mir drehen und vielleicht ein stück weiter drüben rauskommen, oder ganz wo anders oder auchgenauwiederda, oder nicht. magst du? freut mich, ja mich freut es wirklich, wenn sie oder du mitkommst aber wenn nicht, bin ich dir nicht böse. zu zweit ist es eh ein bisschen eng auf dem gedankendingens. schade ist es nur, wenn ich dann allein irgendwo rauskomme, wo niemand am strand wartet, um mich abzuholen. aber zum glück passiert das solchen feiglingen wie mir nicht gerade oft. wann traue ich mich denn schon raus aus den befestigten buchten-busen an denen ich hänge wie andere an der ersatz-flasche. jedenfalls die mutigen, ja von denen hat man gehört, nicht? da soll es ein, zwei gegeben haben, die sich hinausgetraut haben, ganz alleine, auf den wogenden geistesblitzdonnerozean. grusel. ja, verlockend, aber woher den ganzen mut nehmen? deshalb sind sie alleine losgefahren, angeblich, bitte, ich verweigere jeden beweis. verweigere mich jedem beweis. irgendwie will ich ja doch alleine darauf kommen. denn ja, den einen oder anderen kann man in der ferne noch erkennen, meinen die halbmutigen, die am weitesten an der schwimmleine rausfahren, aber dann doch immer wieder umdrehen. aber gerne geben sie mit dem an, was sie da draußen angeblich alles gesehen haben. und dann glauben sie verstanden zu haben, was ihnen die weismutigen so über das an- und abschwellende wellende Gedankenrauschen hinweg zugerufen haben. pfff. die haben ja noch weniger ahnung. die haben nämlich nicht selbst gedacht. die haben sich ihr board doch nur geliehen. mal da, mal dort aufgesprungen, und jetzt glauben sie, sie haben die weltheit mit dem löffel gefressen. ich sag ihnen was: glauben sie denen kein wort. denen, die darauf wertlegen, von ihnen verstanden zu werden. die wollen doch was! darauf können sie gift nehmen. ich aber, ich liebe sie. schmerzlich. vielleicht auch nur, weil ich es so gerne sage.

ich selbst habe keinen von denen gesehen, die hinausgefahren sind. davon hab ich nie was gehört. ein bisschen vielleicht, im vorbeifahrenden nachhall, mit dem halben linken ohr, bitte fühlen sie sich nicht diskriminiert, falls sie umerzogen wurden. jedenfalls die, eher unabsichtlich gehört. nagut, nagut, ich geb's zu, ich bin auch schon mal aufgesprungen. aber jedesmal rechtzeitig wieder ab, und die letzten paar meter alleine geschwommen. für die ahhs und ohhs am strand, die tätschelungen bestaunungen verneigungen applausungen kniefallungen ndso... die kriegt man nämlich nur ab wenn man, ich, wenn ich ertappe mich ja doch meistens selbst, nhhhhehenh. (durch die zähne, anm.d.regie) ja, auf die bin ich geil. und die bekomme ich nicht, wenn ich hingeführt wurde. oder zumindest nicht von der einzig-einzigen person, auf deren achtung ich wertlege. ja, nur vor einem menschenwesen, ach was, kohlenstoffwesen, möchte ich am ende grade stehen können, auch wenn ich stets versuche, ihr andere überzustülpen: 
vor 

m              i              r




bitte alles absteigen, weiter fahren wir nicht in diese richtung.

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