Mittwoch, 14. April 2010

Zeitenweise schmiecht es nach Ereignis.

da betrittst du den gleichen raum wie eh und je... die selben hallen, die viele vor dir, viele nach dir, viele tausend mal betreten haben. und es schmuftet anders. Es fühckt nach aufruhr, nach da-ist-was-los oder wird sein. etwas ist anders am prickeln der luft auf der haut. und was? schwer zu sagen. einige werden es unbemerkt wegleugnen. manche werden es für sich behalten. für andere ist es eine muse. aber keiner spricht darüber. es war was, oder es wird sein, du weißt es ganz genau, du hast Ereignis-Witterung aufgenommen, denn nach denen jagt man immer. sie sind die perlen, die man in sein lebenszöpfchen flicht. nicht dein ereignis, nein. es streift dich nur am rande. huscht so schnell an dir vorbei, dass du dir gerade nicht sicher bist, ob du es wirklich gesehen hast. aber die, die gesehen haben oder werden, surren anders als an ereignislosen tagen. die wände und türen, decken und fenster, stufen und böden, die vor dir da waren auch, auch die spinne in der ecke. da ist es, direkt vor deinem geistigen auge: ein kleines loch im netz, das sie jetzt beschämt zu kaschieren versucht. ohne zweifel, sie war abgelenkt. etwas war wichtiger als ihr gewöhnlicher sinnimleben. aber du würdest niemals fragen. du ahnst. du ahnst es ganz genau. einen tiefen atemzug nimmst du noch, von diesem stärkenden zaubertrank, aber dann schwebst du weiter. man lässt seine eigenen ereignisse schließlich nicht warten. abschieds-und-niemals-vergessen-lächeln. dein nächstes ereignis würzt du mit einer guten prise davon. und so verdünnt sich die essenz, strebt gen ausgleich bis sie mit wohligem seufzen verlöschen darf. wie eine bonbonperle im mund. inzwischen flicht nur weiter deinen zopf, in den kollektiven teppich. da stehen sie dann, schulter an schulter, die ereignisse. revolution neben geburtstagsfest. totschlag neben lottosechser, endlich wieder auf augenhöhe. alle hier, alle dort, alle im reigen. wowann sie sich so schnell drehen, dass ihre schlieren sie überholen. duftmarken des uferlosen. ein summen für die ewigkeit. bis dahin wird sie genug geübt haben, die spinne, die jetzt noch manchmal konzentrationslöcher in ihre netze macht. 

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