Sonntag, 3. Juni 2012

Allone or not allone?



Literarische Überlegungen zu Aliens, Überlichtgeschwindigkeit und Logik 

In einem Universum, in dem jedes Teilchen, jedes Phänomen, vom kleinsten bis zum größten, gleichbleibenden Gesetzen unterworfen ist, wird jede Aktion, jedes Ereignis unabwendbar und logisch. Von hinten betrachtet, von einem Zeitpunkt nach dem Geschehen, erscheint es determiniert. Die Gesetze unseres Universums basieren auf Interaktion. Erst mindestens zwei Kräfte, zwei Teilchen oder je eins von beidem erschaffen die Notwendigkeit der Anwendung der geltenden Gesetze. (Oder entstehen diese Regeln erst durch Ihre Notwendigkeit?) Das Zusammenspiel der Variablen läuft auf die Bildung von Strukturen hinaus. Was einmal in Beziehung zu einander getreten ist, tendiert zu wachsen und an Komplexität zu gewinnen. Aus einfachen Strukturen bilden sich vielschichtigere heraus, die sich zu wieder neuen Koexistenzen zusammenschließen und in anderem Betrachtungsabstand wieder neue Systeme ergeben. Nachträglich betrachtet gibt es auch keine Alternative zu exakt diesem Ergebnis. Wäre eine Berechnung im Voraus möglich, unter Berücksichtigung aller Faktoren? Dazu wird eine"Theory of Everything" notwendig sein. Ansatzweise erahnten das bereits Menschen vor Jahrtausenden, während sie den Himmel beobachteten. Man kann es auch heute noch sehen, im Sternenhimmel: Es ist, weil es ist. Wird die dem System inhärente Logik erst akzeptiert, ist auch das "Wie" nicht mehr unfassbar. Jeder Stern, jeder Planet, jeder Mond und jeder Meteor, jede Gaswolke und jedes Schwarze Loch, jede Galaxie befindet sich genau an der einen, ihr aus allen zuvorgegangen Ereignissen vorbestimmten Position zu einem Zeitpunkt x. Im Spezialfall unserer, sich drehenden, Perspektive nach dem erstaunlichen Phänomen zyklischer Wiederkehr. Als krönendes Ergebnis zunehmender Komplexität steht das Leben, als Einheit mit ich-Bewusstsein, ja mit Bewusstsein, und mit der Fähigkeit als Individuum zu lernen. Das Leben beschleunigt den Prozess, beginnt, selbst Strukturen mit anderen Lebewesen einzugehen, neue Komplexität zu schaffen und wieder als Teil etwas Größeren in den Schöpfungsprozess einzugehen. Nach diesen Überlegungen ist es recht unwahrscheinlich, dass der Planet Erde der einzige Ort im Universum, ja sogar in unserer einen Galaxie ist, auf dem sich Leben bis zu dieser Stufe entwickelt hat. Weshalb wir noch niemand Anderen ausgemacht haben, ob uns raumfahrende Extraterrestrier besuchen und im Falle das, mit welchen Absichten sie kämen, bleiben offene Fragen. Doch könnte man, an der eigenen Geschichte sich orientierend, annehmen: Technologie folgt dem Erkenntnisprozess. Auch ein empirisch forschender Naturwissenschaftler kann nur entdecken, was er sich vorstellen kann, was aus seiner Perspektive bemerkenswert, oder zumindest bemerkbar, erscheint. Die Idee geht der Erkenntnis voraus, diese der Umsetzung. Wenn Martin Heidegger einst behauptete: Die Wissenschaft denkt nicht, so ist diese Aussage längst überkommen. Im heutigen Bewusstsein manifestiert sich ein anderer Gedanke: Nur ein Mensch beschreibt eine Ameise, wie ein Mensch eine Ameise beschreibt. Nur ein Mensch beschreibt eine Supernova, wie ein Mensch eine Supernova beschreibt. Aus anderer Perspektive sind beide Dinge völlig andere Phänomene. Die Ameise, aus Sicht einer Blattlaus oder aus dem Blickwinkel eines fiktiven Moleküls mit Selbstwahrnehmung, ist ein völlig anderes Ding. Eine Supernova, von der "Sichtweise" eines Wasserstoffatoms in ihrer Mitte gesehen, oder aus der Distanz, mit der sie die Galaxie betrachtet, in deren Mitte sie stattfindet, ist nicht zu vergleichen mit dem Phänomen, das ein Mensch bei seiner Betrachtung erfährt. Damit der Geist im Stande ist, seine körperlichen Fähigkeiten einzusetzen und etwas Neues zu erschaffen, muss er zunächst selbst Neues erschaffen. Vor dem Rad kam die Idee des Rades, vor dem Telefon kam der Gedanke, auf Distanz simultan kommunizieren zu können, vor dem Bau der Pyramiden die Vorstellung von ihnen. Wir bauen uns Prothesen, um neue Aspekte Wirklichkeit zu erfahren, aber erst müssen wir sie uns vorstellen können, oder sie zumindest nicht mehr (durch Unvermögen der Wahrnehmung) ausschließen. Je nachdem, wohin wir unseren Fokus richten, dringt ein anderes Stückchen Wahrheit an uns heran. Erst neue Denkweisen ermöglichen neue Erfindungen, ein neues Selbstverständnis geht dem Fortschritt voraus. Noch ist uns der Gedanke fern, zumindest haben seine beiden Enden noch nicht zueinander gefunden, interstellare Distanzen in für uns fassbaren Zeiträumen zu überwinden. So scheint es nur wahrscheinlich, dass sich extraterrestrische Spezies vor dem gleichen Problem sehen, zumindest bis zu einem bestimmten Punkt an ihrer geistigen Evolution.Ob das Reisen zu anderen Planeten in diesem Augenblick noch interessant erscheint, oder nicht bereits völlig hinfällig ist, da ohnehin das Ganze auf einer anderen Ebene, in einem anderen Kontext, begriffen werden kann, ist nicht zu sagen, bis man ihn erreicht hat. Rückwirkend betrachtet aber, hätte es nicht anders kommen können, als es noch kommen wird.

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