Freitag, 5. März 2010

Lächerlich

Über mich selbst zu lachen, über meine Freude, wenn ich ein Haar von dir
in meinem Bett finde und es
- lächerlich behutsam –
einrolle, um dieses wertvolle Kleinod sicher in einem Schächtelchen aufzubewahren.
Oder darüber, dass ich nicht aufhören kann, an mir selbst zu schnuppern, weil ich nach dir dufte-
lange nachdem du gegangen bist.
Mir an den Kopf greifen, weil ich aus keiner anderen Tasse mehr trinken will als aus der,
die du an deine Lippen geführt hast.
Und zugleich Angst haben, nicht zu wissen, ob du dich genauso freust,
über ein Haar von mir auf deiner Schulter, oder ob du es
achtlos abstreifst
und zu Boden fallen lässt.
Weil ich ahne, dass es wohl so sein muss, endlich verstehe, wie es ist,
sich tausendmal mehr
über alle Kleinigkeiten zu freuen, die mich an dich erinnern
als du wohl über das Umgekehrte.
Das macht nichts.
Denn ich habe ja
mein Schächtelchen mit deinen Haaren
und ich habe ja
meine Lieblingstasse
und ich werde mich
heute auch nicht waschen

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