Sonntag, 14. März 2010

Mikrokosmos

Gedanke Nr 398 456. Noch immer der gleiche. Noch immer nichts als Finsternis und fremde Fasern, die sich an mich schmiegen. Ein Gedränge ist es hier drinnen, dass man den Einen nicht vom Anderen unterscheiden vermag. Sie sehen ohnehin alle gleich aus - für mich. Für mich, der ich nur dich um mich haben will, der ich nur dich umschließen will, der ich dich allein lieben will... mit dir gehe ich überall hin.
"Oh mein Liebster, so komm doch zurück!  Gib mir nur noch eine Chance, ich schwöre dir, ich lasse  nie wieder etwas zwischen uns kommen!"
Chaos, nichts als Chaos um mich! Ich vermag keinen Sinn in dem zu erkennen, was sehe. Und wenn ich einmal doch ein glückliches Schicksal zu erahnen glaube, etwas, das so ist, wie es sein soll, dass kein einsam Übel ist, sondern ewige Treue, geteiltes Leid und doppelte Freude, so erfasst mich nichts als Eifersucht und Wut und Hass darüber! Warum sie - warum nicht ich, warum nicht wir! Ich kann nicht sagen, ob Tag oder Nacht ist - die An- und Abreisen vergehen eine ums andere. Ich war seit Wochen nicht mehr draußen. Oder sind es bereits Monate? Aber wie soll ich denn auch, ohne dich? Ich stehe am Abgrund der Verzweiflung. Ich kehre mich einmal mehr nach innen, zum Gebet. Ich halte den Atem an.  "Bitte... bitte, mach dass er zurückkommt!"
...
Nein, was ist das? Ein Ruck? Ja, ja, ich erkenne Licht am Horizont! Nein - nicht möglich, oh bitte, Schicksal, sei gut zu mir! Noch eine Enttäuschung ertrage ich nicht!
Ich werde ganz benommen... ein erhebender Traum... oh, welch wohltuende Brise mich umflattert... und so hell, so schön scheint die Sonne!
"Liebster?"
"Deine Stimme! Nein! Ja, jaaaaha, hahaha! Du bist es, oh, lass dich anfassen! ... Wo bist du?"
"Gleich... gleich bin ich bei dir... da, fühlst du?"
"Oh, ich kann es nicht glauben! Wir sind endlich wieder vereint! Ist das auch wahr? Das ist kein Traum, ja? Bist du wirklich wieder bei mir?"
"Ja, ich bin endlich durch die Waschmaschine."
"Oh, ich lasse dich nie wieder gehen!"
"Ist ja gut! Nun komm zu mir, mein Schatz, lass uns zurück in die Lade wandern, wir werden morgen angezogen. Draußen ist Wollsocken-Wetter."

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